„Entmietung durch Modernisierung ist in der Immobilienwirtschaft nicht branchenüblich“ Mieterverein erhält Auskunft vom Immobilienverband IWS

Die Immobilienfirma Schwäbische Bauwerk GmbH hatte nach dem Erwerb mehrerer Mietshäuser in Stuttgart viele Mieter zum Auszug gedrängt, in dem ihnen extrem hohe Mieterhöhungen angedroht wurden: So sollte der Mietpreis eines Rentnerehepaars von 431 Euro auf 1.138 Euro steigen, für andere Wohnungen von 488 Euro auf 1.155 Euro oder von 508 Euro auf 1.055 Euro.

In ihrem erfolglosen Unterlassungsbegehren gegen den Mieterverein Stuttgart behauptete die Schwäbische Bauwerk GmbH vor Gericht, ihre unseriösen Geschäftspraktiken seien „völlig branchenüblich“. Daraufhin fragte der Mieterverein Stuttgart mit einem Brief an die Vertretung der Immobilienwirtschaft in der Region Stuttgart (IWS) nach.
„Der weit überwiegende Teil der Immobilienbesitzer und Vermieter ist daran interessiert, Modernisierungen so vorzunehmen, dass sie sinnvoll und die Belastungen für die Mieter erträglich sind“, heißt es in der Antwort des Vorstandsvorsitzenden der IWS, Marc Bosch. Weiter schreibt Bosch dem Mieterverein: „Es kann nicht davon gesprochen werden, dass Entmietungen durch Modernisierungsankündigungen, wie vom Mieterverein dargestellt, ein übliches Vorgehen in der Branche sind“. Zudem sei die Schwäbische Bauwerk GmbH auch nicht Mitglied des IWS.

Das vom Mieterverein Stuttgart heftig kritisierte „Geschäftsmodell“ des Spekulanten Ruisinger und seiner Firmen besteht darin, nach der Mieterverdrängung die leer geräumten Häuser mit Maximalprofit weiter zu verkaufen. Nun zeigt sich Mietervereinschef Rolf Gaßmann etwas beruhigt darüber, dass das Auspressen und die Verdrängung von Mietern in der Stuttgarter Immobilienwirtschaft nicht branchenüblich sind.

Gez. Rolf Gaßmann

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