Vonovia macht bei überhöht vereinbarter Miete Rückzieher
Gaßmann: "Vonovia verstieß klar gegen die Mietpreisbremse!"
Der Mieterverein Stuttgart meldet einen weiteren Erfolg gegen die Versuche von Vonovia, ihren Profit auf Kosten der Mieter zu maximieren.
So reduzierte Deutschlands größter Vermieter eine erst im Juni vereinbarte Altbaumiete, nachdem der Mieterverein Stuttgart einen klaren Verstoß gegen die in Stuttgart geltende Mietpreisbremse angemahnt hatte. Vonovia hatte die Altbauwohnung in der Klingenstraße für 11,16 €/qm vor wenigen Monaten neu vermietet. Der Berater des Mietervereins errechnete dagegen eine ortsübliche Vergleichsmiete von 8,60 €/qm. Damit wäre gemäß Mietpreisbremse (Vergleichsmiete plus 10 Prozent) eine Miete von höchstens 9,30 €/qm zulässig. Auf diesen Betrag hat die Vonovia die Miete inzwischen abgesenkt. Sie will dem Mieter die überhöht kassierte Miete von monatlich 153 € seit Vertragsbeginn in Juni 2018 zurückerstatten.
Mietervereinschef Rolf Gaßmann begrüßte dieses Einlenken der Gesellschaft auf die gesetzliche zulässige Miethöhe. Gaßmann fordert zudem weitere Mieter auf, bei überhöhten, neu vereinbarten Mieten deren Herabsetzung zu verlangen. So ist dem Mieterverein von Bewohnern der Friedhofstraße 11 mitgeteilt worden, dass Vonovia dort freiwerdende Wohnungen erst möbliert und dann für 20 €/qm vermietet. Auch diese Miete ist eindeutig unzulässig, stellt der Mieterverein klar. Denn auch bei möblierten Wohnungen gilt der Mietspiegel, zuzüglich eines vom Wert der Möbel abhängenden Möblierungszuschlags.
Laut Gesetz kann der Mieterverein leider nicht selbst gegen solch krass überhöhte Miete vorgehen, sondern nur im Auftrag jedes einzelnen Mieters tätig werden. Gaßmann: "Wer nicht gesetzwidrig überhöhte Miete bezahlen will, sollte sich mit Hilfe des Mietervereins zur Wehr setzen."
An den Vorstand von Vonovia richtet der Mieterverein die Forderung, die Wohnungsnot in Stuttgart nicht weiterhin für weit überhöhte Wiedervermietungsmieten auszunützen und sich sozial verantwortlich zu halten. "Die Charmeoffensive von Vonovia-Vorstand Freiberg wird keine Wirkung entfalten, solange sich seine Gesellschaft so raffgierig verhält", stellt der Mieterverein fest.
Der Mieterverein hält auch die gestern vom Vonovia-Vorstand verkündeten Zugeständnisse bei den Modernisierungsmieterhöhungen in der Friedhofstraße nicht für ausreichend. Auch nach Kappung der Mieterhöhungen auf 3 €/qm bringt dies für viele Mieter Erhöhungen zwischen 210 € und 250 €/Monat, was sie finanziell überfordert. Gaßmann kritisiert, dass sich Vonovia auf eine Preisbegrenzung an Hand des Nettoeinkommens der Mieterhaushalte nicht einlassen will.
Gez. Rolf Gaßmann