Mieterverein fordert für S 21: Zurück zum Siegerentwurf mit mehr Wohnungen!

„Angesichts steigender Wohnungsnot halten wir es für dringend geboten, dass der Gemeinderat den Verlust sehr vieler ursprünglich geplanter Wohnungen nicht weiter hinnimmt“, erklärte Mietervereinschef Rolf Gaßmann gegenüber der Presse. Der Mieterverein begrüßt, dass ein Bündnis aus CDU, SPD, FDP und Freien Wählern den von der wohnungspolitischen Zielsetzung erheblich abweichenden Rahmenplan auf den Prüfstand stellen will.

„Die Reduzierung der zu bauenden Wohnungen von ursprünglich geplanten 7.500 auf ca. 5.000 ist angesichts knapper Wohnbauflächen nicht vertretbar“, kritisiert der Mieterverein. Kein Verständnis hat der Mieterverein dafür, dass die zunächst vorgesehene dichtere Bebauung auch mit vereinzelten Hochhäusern („Hochpunkten“) zu Lasten der erzielbaren Wohnungszahl aufgegeben werden soll und immer mehr Flächen für Nichtwohnzwecke abgezweigt werden.

Weil mit S 21 der Stadt ein großer Wurf für mehr bezahlbaren Wohnraum gelingen sollte, war der Mieterverein, von Beginn an, ein wichtiger Unterstützer des Projektes. Für viele Mieter war der Bau von Wohnungen der Hauptgrund, bei der Volksabstimmung zu S 21 mit ja zu stimmen. Sie sehen sich vom letzten Planungsstand enttäuscht. Die Kritik des Mietervereins wurde schon in der Bürgerbeteiligung im Juni 2022 vorgebracht, aber durch die Vertreter des Projekts mit dem Argument zurückgewiesen, man solle die Pläne für das Rosensteinquartier „nicht an abstrakten Wohnungsbauzahlen messen“.

Für den Mieterverein sind die „fast 5.000 Haushalte in der Notfallkartei der Stadt nicht abstrakt, sondern real“. Nachdem Stuttgart in den letzten zehn Jahren jährlich 8.000 zusätzliche Arbeitsplätze entstanden sind, jährlich die Einwohnerzahl um 6.000 zunahm – aber nur 1.300 zusätzliche Wohnungen gebaut wurden, muss auf städtischen Flächen der Wohnungsbau endlich Vorrang bekommen.

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