Mitgliederversammlung fordert wirksame Maßnahmen gegen die Mietpreisexplosion
Mietpreisüberhöhung und Mietwucher muss wieder bestraft werden können. Dazu forderte die Mitgliederversammlung des Mietervereins Stuttgart am 26. Oktober in einem vom Vorstand vorgelegten Antrag den Bundestag auf, das Wirtschaftsstrafgesetz wieder funktionsfähig zu machen. Rolf Gaßmann, wiedergewählter Vereinsvorsitzender, kritisierte unter Beifall die Landesregierung, weil sie die Landesverordnung für die Mietpreisbremse unnötig weiter verzögert und die Mieter im Lande vor explodierenden Mieten schutzlos lässt.
Ein zweiter Schwerpunkt der Versammlung war der Mangel an bezahlbarem Wohnraum in Stuttgart. „Die Stadt soll den Anteil von Wohnungen in kommunalem und genossenschaftlichem Eigentum bis zum Jahr 2030 von heute 16 auf 30 Prozent erhöhen und hierzu im Gemeinderat einen Grundsatzbeschluss fassen“, verlangte die Mitgliederversammlung in einem weiteren Antrag.
Neu in den Vorstand gewählt wurde Rebekka Henschel (37). Die junge Gewerkschaftssekretärin setzt sich seit Jahren in der IG Metall für bessere Arbeits- und Lebensbedingungen ein. Dabei spielt für sie bezahlbarer Wohnraum eine besonders wichtige Rolle. Neuer stellvertretender Vorsitzender wurde Alexander Englmann (66). Er kämpft seit 1985 für menschenwürdige Wohnungen für Obdachlose und war bis vor kurzem Geschäftsführer der Ambulanten Hilfe Stuttgart. Diese erstellt unter anderem auch Wohnraum für Obdachlose. In den Vorstand erneut gewählt wurden Katharina Rudel, Claudia Eichert, Daniel Campolieti und Gerhard Wick. Damit sind drei der sieben Vorstandsmitglieder Frauen.
Auch die zu Beginn der Veranstaltung von Andreas Hofer präsentierten Ziele für bezahlbares Wohnen im Rahmen der Internationalen Bauausstellung 2027 stießen bei den fast 400 anwesenden Mitgliedern auf großes Interesse.
Gez. Rolf Gaßmann